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UNRUHEN im CANYON de CHELLY. Tradition oder Modernisierung.
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M�rz 2006, Chinle Navajo Reservat
F�r lange Zeit war es friedlich im Canyon de Chelly - den die Navajos Tse`yi nennen - bis der neue Superintendent Scott Travis vom US Parkservice sein Amt vor drei Jahren annahm.
Die Travis-Administration hat die Bewohner im Canyon gespaltet. Auf der einen Seite sind Bewohner die froh sind, das endlich jemand da ist, der die Canyon Vorschriften in Kraft setzt und auf der anderen Seite die, die ihm vorwerfen ihr Leben bis ins kleinste zu verwalten und �ber die Grenze seiner Autorit�t tritt und dadurch ihr Leben erschwert.
Navajo-Legenden erz�hlen, dass der Canyon Tse`yi w�hrend eines epischen Kampfes zwischen Monster Erschlagner und H�rner-Monster entstanden ist. So ist es vielleicht nicht �berraschend das es Konflikte in der Geschichte des Canyons gibt. Im Jahre 1805 hatten die Navajos die Spanier zur�ckgeschlagen mit Verlusten von 115 M�nnern, Frauen und Kindern. Viele dieser Toten liegen heute noch in den Ecken hoch auf den steilen fast senkrechten W�nden des Canyons. Dann kam Kit Carson und seine Verw�stung. Heute sind die Auseinandersetzungen weniger mit Blut behaftet. Wie einst, so ist auch heute noch nicht die Frage gekl�rt: Wer das Sagen im Canyon hat.
Die Frage ist auch: Geh�rt der Canyon de Chelly den Navajos, die dort wohnen und ihn auch als einen heiligen Ort betrachten oder sind die unsch�tzbaren Ruinen, die atemberaubende Landschaft und derer Geschichte die zur ganzen Nation geh�rt und auch der ganzen Welt?
Scott Travis kam ins Amt mit einem Plan das Canyonleben zu verbessern - es zu erm�glichen, dass traditionelle Farmen und Obstg�rten wieder in den Canyon zur�ckkehren k�nnen. Ein gro�es Problem sind fremde Pflanzen und B�ume die sich �berall im Canyon verbreitet haben und die Native Pflanzen verdr�ngen oder ganz zur Vernichtung bringen. Diese wasserhungrigen Pflanzen wie aggressive Tamariske und russische Oliven-B�ume saugen dass meiste Grundwasser ab, �nderten die Str�mung der B�che, bringen Erosion, reduzieren die Bew�sserung und machen eine erfolgreiche Landwirtschaft schwer. An manchen Pl�tzen sind sie so dicht gewachsen, dass man in etlichen Teilen des Canyons nicht mehr hin kann. Travis wollte die non-native Pflanzen ausrotten und hatte Geld vom National Park Service daf�r erhalten.
F�r viele ist der Travis-Management-Stil zu unterdr�ckend - �berhaupt die versch�rfte Regulierung von Touristenstr�men im Canyon selber und auf den Ausblickspunkten hoch oben am Canyonrand sowie auch die Genehmigungen und Geb�hren f�r den Navajo Touristen Guide Services.
Das immer wieder ignorierte Resources Committee Resolution f�r ein Moratorium gegen neue Bauten im Canyon, welches im Jahre 1985 beschlossen wurde, hat Travis in Kraft gesetzt bis man sich auf einen Joint Managementplan einigt.
Travis wollte diesen Plan aggressiv durchsetzen. Dadurch wurde er von einer Seite beschuldigt, dass durch sein Management die Bewohner gezwungen werden ohne moderne H�user, ohne Wasserleitungen, ohne Abwasserkanalisierung leben zu m�ssen, von der anderen Seite wirft man ihm vor, dass es sein Plan in Wirklichkeit ist die totale �bernahme des Canyon zugunsten des US Park Services zu tarnen.
Travis hat das in Meetings mit Navajo-Bewohnern zur�ckgewiesen. Er sagte, dass die 1931 Management Unterzeichnung zwischen dem US Park Service und der Navajo-Nation nur die Sch�tzung des Canyon sei.
�Canyon de Chelly hat eine lange Geschichte von Navajo-Farmen und Obstg�rten und wir wollen das nur weiterhin erm�glichen�, sagte er.
Viele in den Meetings unterst�tzen den Travis-Plan, �berhaupt die Ausrottung von non-native Pflanzen.
Beide, der US Park Service und Navajo Tribal Leaders f�rchten, dass die gr��te Gefahr f�r den Canyon und ihre als heilig gesehene Natur die Verschmutzung durch einen unkontrollierten Ausbau ist.
Travis hat auch ein pers�nliches Interesse im Canyon. Bevor er zum Superintendant ernannt wurde, war er 9 Jahre lang Arch�ologe im Canyon - verantwortlich f�r die Ruinen und derer Sch�tzung ist seine Leidenschaft.
Die Park Service Superintendenten in den letzten 70 Jahren vor ihm hatten nach dem Slogan: �Lasst die H�nde weg� gewirtschaftet. Dies f�hrte zu einer �berweidung und brachte den Ruinen Gefahr. Dann Schwung das Management Pendel zur anderen Seite, f�r totalen Verbot irgendeines weiteren Ausbaus.
Das ganze f�hrte schlie�lich letztes Jahr zu einem Konflikt, als w�hrend einer Demonstration von 20 Canyon de Chelly Residents Association, Fenster im Visitors Center eingeschlagen wurden.
Das FBI kam zur Untersuchung. Konnte aber keinen Zusammenhang zwischen den Besch�digungen der Fenster und den Demonstranten finden. Die Residents Association wurde aber von der FBI beschuldigt sie h�tten geplant Travis ein Leid antun zu wollen. Die Residents Association klagt dass die FBI sie wegen dem Vorfall nicht in Ruhe l�sst und sie weiter durch Untersuchungen plagt.
Die Canyon de Chelly Residents Association Gruppe sagte: �Sie sind m�de in der Vergangenheit Leben zu m�ssen.� Eine Navajo-Frau, die neben dem Spider Rock Steinfelsenturm lebt, klagt den USA Park Service an, den Bewohnern keine Moderne H�user bauen zu lassen:
�Uns ist nicht erlaubt moderne H�user zu haben, weil es ein National Monument Park ist. Aber f�r mich ist es wie das Leben zu verbieten. Ich m�chte dort gerne im Komfort leben. Aber uns wird nur erlaubt in einem Hogan (Traditionelles Navajo Haus) mit einem Erddach zu leben.�
Sie sagte auch: �Die Park Service Policy ist gegen moderne H�user zugunsten der Touristen. Es ist als w�rden wir in einem Schaufenster f�r die Touristen dargeboten�.
Das Navajo Nation Council�s Resources Committee setzte sich nach diesen Protesten ein, um eine Resolution f�r diese Auseinandersetzung zu finden.
Sie forderten Travis auf einen ausf�hrlichen Joint-Management-Plan f�r den Canyon einzureichen - also einen Wegeplan f�r die Park Service und Tribal Verwaltung. Dieses wurde schon seit 1970 diskutiert aber nie gemacht.
Ein Problem ist, das Travis nur f�r das Management verantwortlich ist und nicht mit der Navajo-Nation verhandeln kann - das muss aus Washington�s Interior Department kommen.
Eine offene und wichtige Frage von einer 1931 unterzeichneten Proklamation ist: �Wie weit kann ein Superintendent gehen, um die Geschichte und Natur - die Sch�tze des Canyon Tse`yi - zu sch�tzen?�
Viele im Canyon lebenden Navajos unterst�tzen Travis mit dem Moratorium gegen die Weiterentwicklung des Canyon. Sie wollen keine Elektrizit�ts Kabel durch den Canyon kreuzen sehen - und sagen: �Wer hier Leben will, soll es auf dem traditionellen Weg machen�.
In der Zwischenzeit planen die Bewohner-Association weitere Demonstrationen f�r den kommenden Sommer. Sollten ihre Beschwerden gegen den US Park Service nicht durch Aktionen erreicht werden, dann ist ihr Ziel dieses Mal ganz einfach. Der Park Service soll weg, wenn das nicht geht, muss Travis weg.
Eine Umwelt-Impact-Studie f�r den Canyon ist im Fr�hjahr 2006 f�llig. Unter diesen wird sich auch der Scott-Travis-Restauration-Plan finden.
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